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8.1.1959: De Gaulle wird Präsident |
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Geboren wurde Charles de Gaulle am 22. November 1890 in Lille. Im Ersten Weltkrieg kämpft er in den Schützengräben von Verdun und wird schwer verwundet von deutschen Soldaten verhaftet, während der Gefangenschaft lernt de Gaulle die deutsche Sprache. Im Zweiten Weltkrieg wird er jüngster General der französischen Armee. Er fliegt nach London, als sich die Befürworter für einen Waffenstillstand mit Deutschland durchsetzen. Die Vichy-Regierung verurteilt ihn daraufhin in Abwesenheit zum Tode.
De Gaulle kämpft für seine Heimat - in London gründet er das Komitee "Freies Frankreich und arbeitet an einer französischen Exil-Regierung. Schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird der General französischer Ministerpräsident, tritt aber zwei Monate später aus Kritik gegen die Verfassung wieder zurück. Zwölf Jahre später wird de Gaulle erneut Ministerpräsident mit einer Verfassung, die speziell auf ihn zugeschnitten ist. Kurz darauf zieht de Gaulle dann auch in den Élysée-Palast. Mit 78 Prozent der Stimmen wurde er zum französischen Staatspräsidenten gewählt.
De Gaulle in Deutschland
Als Präsident treibt de Gaulle 1962 gemeinsam mit dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer die Aussöhnung von Deutschland und Frankreich voran. Im September 1962 besucht de Gaulle die Bundesrepublik und sagte damals: "Es ist mir eine große Freude in ihrem Lande empfangen zu werden." Die Deutschen feiern ihren Gast aus Frankreich, über seinen Besuch in Hamburg wurde damals im Rundfunk berichtet: "Das ist ein Bild, das wir nicht erwartet haben. Die Hamburger stehen auf dem Rathausmarkt dicht gedrängt, und die Sonne scheint, und Charles de Gaulle ist auf den Balkon des Hamburger Rathauses herausgetreten. Die Spruchbänder grüßen den französischen Staatspräsidenten und Hamburg ruft ihm dem Gruß der freien und Hansestadt zu."
Charles de Gaulle winkt den Hamburgern zu, er ist überwältigt von diesem Jubel für ihn: "Es lebe unsere deutsch-französiche Freundschaft." Diese Bilder ändern sich kaum. Ob vor dem Bonner Rathaus, vor Duisburger Bergarbeitern, überall wo General de Gaulle in Deutschland auftaucht wird er bejubelt. 17 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die deutsch-französische Erbfeindschaft in diesen Tagen verflogen. Die Menschen sind besonders von de Gaulles Reden auf Deutsch beeindruckt. Immer wieder rufen und klatschen sie dazwischen, wie bei dieser Rede vor Studierenden: "Ich beglückwünsche Sie ferner, junge Deutsche zu sein. Dass heißt Kinder eines großen Volkes, dass manchmal im Laufe seiner Geschichte große Fehler begangen hat. Ein Volk, das aber auch der Welt geistige, wissenschaftliche, künstlerische und philosophische Ideen gespendet hat."
Höhepunkt der Macht - und Rücktritt
De Gaulle kehrt nach Paris zurück, und auch dort sind die Menschen von seiner Politik begeistert. Der General ist auf dem Höhepunkt seiner Macht. 1963 unterschreibt er gemeinsam mit Konrad Adenauer den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. De Gaulle ist für ein unabhängiges Algerien und möchte Atomwaffen anschaffen. Über Jahre blockiert er Entscheidungen des europäischen Ministerrates.
1965 wird Charles de Gaulle in seinem Amt bestätigt, stürzt aber 1968 über die Studentenproteste. Streiks erschüttern das Land, der Gaulle stellt die Vertrauensfrage an sein Volk und verliert. Er tritt zurück. Gut zwei Jahre später, stirbt Charles de Gaulle im Alter von 80 Jahren.
Autor: Gábor Halász |
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