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31.3.1964: Beatles ganz oben |
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Das musikalische Wirken der "Beatles" lässt sich nur in Superlativen beschreiben: Paul McCartney ist der erfolgreichste Songschreiber aller Zeiten, die Band verschafft dem britischen Außenhandel mehr Einnahmen als die Automobilindustrie, und am 31. März erreichen die Beatles, was vor und nach Ihnen keiner Popgruppe gelingen sollte: Sie belegen die ersten fünf Plätze der US-amerikanischen Billboard-Hot-100-Charts.
"Can't buy me love" auf Platz Eins, gefolgt von "Twist and Shout", "She loves you", "I want to Hold Your Hand" und auf dem fünften Platz "Please, please Me".
Im Jahrzehnt ihres Wirkens zwischen 1960 und 1970 schlagen sie fast alle bis dahin aufgestellten Rekorde der Musikgeschichte, von denen sie manche bis heute halten. Jede Single und jede LP erreicht Millionenauflage. Sie revolutionieren die Popgeschichte mit ihren mehrstimmigen Gesangsharmonien, die Haarmode und importieren indische Musikeinflüsse in die westlichen Länder.
Dabei dauert die "Beatle-Mania" in Wirklichkeit nur drei Jahre. Die erfolgreichste Popgruppe aller Zeiten tourt zwischen August 1963 und 1966 durch die ganze Welt. Nicht mitgerechnet die Lehr- und Wanderjahre in Hamburg und Liverpool, in denen sie jede Nacht ihre acht Stunden abrockten.
Im Sommer 1963 gehen die Beatles erstmals auf große Tournee. Spektakuläre Fernsehaufzeichnungen folgen und im November des Jahres das legendäre Konzert in der Royal Albert Hall, zu dem sich Mitglieder der königlichen Familie einfinden. John Lennons Ansage ist unvergessen: "Die Leute auf den billigen Plätzen wollen bitte klatschen, die besseren Herrschaften klimpern einfach mit ihren Juwelen."
Der Aufstieg der Vier ist unaufhaltsam. Am 1. Februar 1964 erklimmen die Beatles zum ersten Mal Platz Eins der US-Hitparade mit dem Titel "I Wanna Hold Your Hand", der sich acht Wochen später noch immer auf Platz Drei hält.
Doch die richtig saftigen Rock-Sessions, die die Beatles so geliebt haben, finden nicht mehr statt. Sie werden steinreich, aber als Musiker immer unglücklicher. Übervolle Stadien - den Besucherrekord hält die australische Stadt Adelaid im August 1965 mit 300.00 Fans -, kreischende Teenies und ein Standard-Repertoire von zehn bis zwölf Stücken pro Auftritt zehren an den Kräften.
Die letzte USA-Tournee im Sommer 1966 ist beängstigend: In Cincinnati müssen wegen starken Regens 35.000 verzweifelte Jugendliche mit Gewalt von der Polizei aus der Arena getrieben werden; in Memphis marschieren Mitglieder des Ku-Klux-Klan auf und attackieren die Künstler mit Wurfgeschossen.
Am 29. August findet das letzte Konzert der Tournee statt: im Candlestick-Park der Flower-Power-Metropole San Francisco. 30.000 Kids strömen herbei. Es sollte der letzte öffentliche Auftritt der Beatles sein - nicht geplant und vier Jahre bevor die Band auseinanderbrach.
Unübertroffen ist Ringo Starrs Beschreibung jener chaotischen Jahre: "Es war einerseits herrlich und die schönste Zeit meines Lebens. Aber wenn wir nicht aufgehört hätten, wäre ich wahnsinnig geworden."
Autorin: Barbara Fischer
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