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5.7.1942: Sechster Titel für Schalke |
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"Steht auf, wenn Ihr Schalker seid!" Dieser Zuschaueransporn aus dem Gelsenkirchener Parkstadion gehört heutzutage - lokal abgewandelt - zum Repertoire aller deutschen Fußball-Fans. Die Schalker Zuschauer, die den Spruch kreierten, stehen für große Fußball-Begeisterung und absolute Treue. Und ihr Club, der Traditionsverein FC Schalke 04, am 4. Mai 1904 im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke gegründet, steht für einen auch heute noch nicht erklärbaren Fußball - Mythos.
Vorläufiger Höhepunkt der Vereinsgeschichte: Der Gewinn des Uefa-Pokals gegen Juventus Turin.
Reportage: "Und jetzt kommt ein ganz, ganz wichtiger Elfmeter. Und das macht Wilmots. Und es steht 3:1 nach Elfmeter, und er schießt flach in die linke Ecke. Und der Schalke 04 ist Uefa-Cupsieger 1997."
Es gab einmal eine Zeit, in der Schalke den Fußball in Deutschland nahezu konkurrenzlos dominierte, wie sich der 2001 verstorbene Nationalspieler Herbert Burdenski erinnerte:
Burdenski: "Wir haben in zehn Jahren neunmal im Endspiel gestanden, und zwar von 33, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42."
Und von dieser erfolgreichen Zeit in den 1930er und 1940er Jahren profitiert Schalkes Ruf, so der frühere Manager Rudi Assauer:
Assauer: "Schalke wäre nicht das, wenn es diese Zeit nicht gegeben hätte, weil auf Grund dieser Zeit ist Schalke zu dem geworden, was es heute ist: Ein Traditionsverein, eine Religion. Da ist eine große Liebe der Fans in ganz Deutschland zu dem Verein gewachsen, davon leben wir heute noch."
Die Grundlagen für den im deutschen Fußball einmaligen Triumphzug wurden in den 1920er Jahren gelegt, als bei den Knappen noch fünf Spieler als Bergleute einfuhren und Ernst Kuzorra das Heft in die Hand nahm. Der Kumpel machte sich als Kapitän - heute würde man sagen Manager - an den Aufbau einer starken Mannschaft:
Reportage: "Schalke unverändert im Sturm mit Boban, Kuzorra, Kalwitzki, Szepan, Eppenhoff, in der Läuferreihe mit dem wieder genesenen Berg, dessen Verletzung glücklicherweise nicht so schwer war, mit Tibulski und Gellesch, und in der Verteidigung mit Schweißfurt und Bornemann und im Tor mit Klodt."
Schon bald sprach man in Deutschland den Namen Schalke respektvoll aus. 1933 stand das Team aus dem Kohlenpott erstmals in einem Finale. Der Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf folgte 1934 die erste Meisterschaft gegen den 1. FC Nürnberg. Weil gegen den ruhmreichen Club gewonnen wurde, feierte das gesamte Ruhrgebiet mit.
Es folgten bis 1942 weitere sieben Endspielteilnahmen mit noch fünf Meistertiteln. Im Finale 1939 deklassierten die nach ihrer Trikotfarbe auch als Königsblauen gefürchteten Schalker Admira Wien mit 9:0. Begeistert wurden die Helden in Gelsenkirchen empfangen.
Reportage: "Draußen auf dem Bahnhofs-Vorplatz, da stehen die Zehntausende, dicht gedrängt, Mann bei Mann und Alt und Jung, Kind und Kegel. Und auch die alten Mütterchen sind wieder dabei, zur Stelle, um ihren Lieblingen zuzujubeln."
Deren Spiel mittlerweile als Schalker Kreisel gerühmt wurde. Damit waren die verwirrenden Kombinationen des Angriffs vor allem das schnelle, indirekte Flachpassspiel der Sturm-Asse Fritz Szepan und Ernst Kuzorra gemeint, mit dem sie die Gegner hin- und herhetzten, bis sich ihnen eine freie Schussbahn bot.
Zu den ruhmreichen Spielern gehörte auch Herbert Burdenski: "Ich würde so sagen: Ich bin ja ein junger Schalker gewesen, schon mit 13 Jahren. Mit 13 habe ich in der Schüler(auswahl) gespielt, mit 15 in der A-Jugend, mit 17 in der ersten Mannschaft. Das heißt vom 17. bis zum 20. Lebensjahr habe ich vier Endspiele mitgemacht: drei um die Deutsche Meisterschaft, und das eine Spiel war ein Pokalspiel gegen Dresden 1941. Und wie gesagt, mir hat das Freude bereitet als junger Bursche dabei zu sein. Dann habe ich 1941 gespielt Deutschland - Finnland, '42 gespielt Deutschland - Bulgarien in Sofia und Deutschland - Rumänien in Beuthen und dann war Schluss."
Der Mythos Schalke wird wohl auf ewig fortbestehen.
Autor: Arnulf Böttcher
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