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10.11.1989: Mauerfall |
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"Die Mauer ist weg! Die Mauer ist weg! Die Mauer ist weg!"
"Krenz, wir schlagen Dir die Türe ein, wir schlagen Dir die Türe ein!"
"Ich begreife das gar nicht. Ich habe gesehen, wie die Mauer gebaut wurde und wie sie jetzt wieder fällt - was soll das? Ich stehe hier völlig fassungslos. So etwas gibt es doch gar nicht!"
"Es ist wunderbar - ist der schönste Tag - ich hätte nie gedacht, dass es so schnell kommt!"
"Wir sind happy!"
"Wir bedanken uns!"
Berlin, in der Nacht vom 9. auf den 10 November 1989. Die Menschen feiern, trunken vor Freude. Familien und Freunde finden sich wieder, Wildfremde fallen einander in die Arme. 600.000 DDR-Bürgerinnen und Bürger machen an diesem ersten Tag der Maueröffnung von der neu gewonnenen Freiheit Gebrauch.
Berliner begrüßt Berliner
Die Elite-Truppen der DDR sind in Bereitschaft - aber der Einsatzbefehl unterbleibt. Eines war der DDR-Führung schon vorher bei den großen Demonstrationen in Leipzig und Berlin klar: Ein Massaker wie nur fünf Monate zuvor auf dem Pekinger Platz des Himmlischen Friedens durfte es nicht geben. Es bleibt friedlich.
Für manche, wie diesen DDR-Offizier am Brandenburger Tor, ist die neue Wirklichkeit gleichwohl gewöhnungsbedürftig: "Wir haben die anwesenden Bürger, die sich unmittelbar auf der Mauer befanden, verwiesen aus dem Territorium unserer Republik."
Für andere geschieht - endlich - Selbstverständliches. Ein West-Berliner Polizist begrüßt seinen Ost-Berliner Kollegen: "Berliner begrüßt Berliner. Er hat mich jeden Tag gesehen. Jetzt wollte er mir die Hand schütteln, und man sieht sich einmal aus der Nähe."
"Berlin wird leben, und die Mauer wird fallen"
Am Abend dann, vor dem Schöneberger Rathaus, die große Kundgebung mit Berlins damaligem Regierenden Bürgermeister Walter Momper, dem Ex-Regierenden und Altbundeskanzler Willy Brandt, Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Bundeskanzler Helmut Kohl.
Walter Momper: "Berlinerinnen und Berliner! Unsere ganze Stadt und alle ihre Bürgerinnen und Bürger werden diesen 9. November 1989 nie mehr vergessen!"
Willy Brandt: "Meine Überzeugung war es immer, dass die betonierte Teilung und dass die Teilung durch Stacheldraht und Todesstreifen gegen den Strom der Geschichte standen. Berlin wird leben, und die Mauer wird fallen."
Hans-Dietrich Genscher: "Liebe Mitbürger, in diesen Stunden blickt die Welt auf unser Land und auf diese Stadt! Und viele unserer Nachbarn fragen uns, wohin wollt Ihr Deutschen? Und ich möchte ihnen sagen, die Deutschen wollen zu allererst in Frieden leben mit allen ihren Nachbarn!"
Helmut Kohl: "Und ich appelliere auch hier von dieser Stelle an die Verantwortlichen in der DDR: verzichten Sie jetzt auf Ihr Machtmonopol! Es lebe ein freies deutsches Vaterland, es lebe ein freies, einiges Europa!"
"Leben möchte ich - mehr will ich nicht"
Als am gleichen Abend auf einer Kundgebung im Ost-Berliner Lustgarten die DDR-Führung mit Egon Krenz an der Spitze um Vertrauen wirbt, ziehen die Menschen an ihnen vorbei nach Westen:
"Das ist ein wunderschöner Tag!"
"Ich glaube, das kann man nicht zurückdrehen, das muss so bleiben!"
"Luxus will ich nicht, brauche ich nicht, möchte ich auch gar nicht. Ich will nur ganz einfach frei weg leben. Leben möchte ich - mehr will ich nicht."
Autorin: Christa Kokotowski |
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