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1.9.1939: Beginn des Zweiten Weltkriegs |
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Adolf Hitler: "Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen. Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten."
1. September 1939, ein Verbrecher kündigt den Beginn der größten Katastrophe des 20. Jahrhunderts an.
Hitler wollte den Krieg, denn dieser Krieg war für ihn nicht - wie Eberhard Jäckel unter Bezugnahme auf Clausewitz schrieb - "die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln." Krieg war für Hitler der wesentliche Inhalt der Politik überhaupt. Schon auf der ersten Seite seines Buches "Mein Kampf" hatte er im ersten Band, der im Juli 1925 veröffentlicht wurde, geschrieben:
Hitler: "Erst wenn des Reiches Grenze auch den letzten Deutschen umschließt, ohne mehr die Sicherheit seiner Ernährung bieten zu können, entsteht aus der Not des Volkes das moralische Recht zur Erwerbung fremden Grund und Bodens. Der Pflug ist dann das Schwert, und aus den Tränen des Krieges erwächst für die Nachwelt das tägliche Brot."
Das Verhältnis zu Polen war schon in der Zeit der Weimarer Republik ständig gespannt gewesen. Keine Reichsregierung und keine deutsche Partei mochte die im Versailler Vertrag getroffene Regelung der Ostgrenze anerkennen. Mit ihr wurde die Provinz Ostpreußen durch einen polnischen Korridor vom Reich getrennt und Danzig erhielt einen Sonderstatus als "Freie Stadt".
Ausgerechnet Hitler hatte die Weltöffentlichkeit und das deutsche Volk 1934 mit einem deutsch-polnischen Nichtangriffs-Pakt überrascht, der beide Partner für zehn Jahre zu einem friedlichen Interessenausgleich verpflichtete.
Hitler benötigte den Vertrag, um nach außen die Friedensbereitschaft seines Regimes unter Beweis zu stellen und ungestört im Innern die nationalsozialistische Diktatur vollenden zu können:
Hitler: "Im übrigen: mögen in der Zukunft die Differenzen zwischen den beiden Ländern sein, wie sie wollen - der Versuch, sie durch kriegerische Aktionen zu beheben, würde in seinen katastrophalen Auswirkungen in keinem Verhältnis stehen zu dem irgendwie möglichen Gewinn. Die deutsche Regierung war daher glücklich, bei dem Führer des heutigen polnischen Staates, Marschall Pilsudski, dieselbe großzügige Auffassung zu finden, und diese beiderseitige Erkenntnis in einem Vertrage niederzulegen, der nicht nur dem polnischen und dem deutschen Volk gleichermaßen nützlich sein wird, sondern auch einen hohen Beitrag zur Erhaltung des allgemeinen Friedens darstellt."
Den sogenannten "Anschluss" Österreichs im März 1938 an das nunmehr "Großdeutsche Reich" hatte das Ausland angesichts der sichtbaren Zustimmung der Österreicher als innerdeutsche Angelegenheit akzeptiert.
Dem deutschen Plan, nun die Tschechoslowakei zu "zerschlagen", trat der britische Premier Neville Chamberlain entgegen, der 1938 - zusammen mit Frankreich und Italien - das "Münchner Abkommen" erwirkte. Darin musste Hitler sich mit dem Erwerb der Sudetengebiete begnügen.
Während Chamberlain glaubte, "den Frieden für unsere Zeit" bewahrt zu haben, ging Hitler im März 1939 daran, die so genannte "Rest-Tschechei" zu zerschlagen und als "Protektorat Böhmen und Mähren" dem Reich einzuverleiben. Die Slowakei hatte ihre Unabhängigkeit erklärt und wurde ein Vasallenstaat Deutschlands.
Am 23. August 1939 präsentierte Hitler der Weltöffentlichkeit eine Sensation: den Nichtangriffs-Pakt mit dem bisherigen Hauptgegner, der Sowjetunion. Hitler und Stalin grenzten in einem geheimen Zusatzprotokoll ihre territorialen Interessen-Sphären gegeneinander ab.
Deutschland erklärte sein Desinteresse an Finnland, Estland und Lettland, erhob aber Anspruch auf Litauen. Die Sowjetunion bekundete ihr Interesse an Bessarabien in Südosteuropa. Polen wurde zwischen Hitler und Stalin erneut geteilt.
Nicht nur, dass ab 5.45 Uhr zurück geschossen werde, hatte Hitler damals am 1. September 1939 gesagt, sondern auch:
Hitler: "Wer selbst sich von den Regeln einer humanen Kriegsführung entfernt, kann von uns nichts anderes erwarten, als dass wir den gleichen Schritt tun. Und ich werde diesen Kampf - ganz gleich gegen wen - solange führen, bis die Sicherheit des Reiches und bis seine Rechte gewährleistet sind."
Zwei Tage später übermittelten England und Frankreich dem Deutschen Reich eine Kriegserklärung. Der Zweite Weltkrieg war endgültig ausgebrochen.
Autor: Dr. Otto Busch |
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