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27.8.1910: Geburtstag von Mutter Teresa
Seit Jahren arbeitet Teresa bereits als Lehrerin in ihrem katholischen Orden in Indien, als im September 1946 auf einer Zugfahrt von Kalkutta nach Darjeeling, Jesus zu ihr spricht. Sie soll den Armen und Ausgestoßenen beistehen. Fortan liest sie in den ärmsten Slums Kalkuttas die Leprakranken, die Sterbenden, die Krüppel von den Straßen.

In ihrem Hospiz ermöglicht sie ihnen einen würdevollen Tod. 1950 gründet Teresa den Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe. Nicht nur in indischen Slums, auch im Westen verbreitet sich der Ruhm Teresas. Der Weiße Sari, den sie täglich trägt, wird zum Markenzeichen der Nonne. Sie wird zur weltweit beachteten Stimme der Armen.

Pater Leo Maasburg, Direktor der päpstlichen Missionswerke in Österreich, hat Mutter Teresa viele Jahre auf ihren Reisen begleitet, er erzählte: "Ich glaube sie hat zwei Qualitäten gehabt. Eine war: Sie war eine ganz normale Person, sehr diszipliniert, sehr streng mit sich selbst, sehr gütig mit anderen. Das Zweite war, dass sie hinter dieser Normalität eine ganz tiefe Spiritualität gehabt hat. Und diese Spiritualität hat sich direkt, würde ich sagen, auf den Zuhörer, auf den Besucher übertragen."

Ehrung und Kritik

Im Dezember 1979 nimmt Mutter Teresa den Friedensnobelpreis entgegen, der ihr für ihren unermüdlichen Einsatz verliehen wird. Bei der Verleihung sagt sie: "Let us all together thank God for this beautiful occasion where we can all together proclaim the joy of spreading peace, the joy of loving one another, and the joy acknowledging that the poorest of the poor are our brothers and sisters."

Mutter Teresa findet aber nicht nur Zustimmung. Kritiker werfen ihr vor, gleichgültig gegenüber den Ursachen der Armut zu sein. Stattdessen kämpfe sie gegen Abtreibung und Kondome. Die Schwestern ihres Ordens seien zudem nicht medizinisch geschult, dazu sagte Pater Leo Maasburg: "Sie hat gesagt: Ich bin nicht eine Krankenschwester. Es ist nicht meine Berufung die Kranken in ein perfektes Heilsystem einzufügen. Sondern, wenn das da ist, dann ist das wunderbar, dann kann ich sie dorthin bringen. Aber: Meine Berufung ist, den Sterbenden, die überhaupt niemanden und keine Betreuung haben, ein würdiges, menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen. Das muss man sehen, damit man die Kritiken verstehen kann."

Seligsprechung

Im September 1997 stirbt Mutter Teresa im Alter von 87 Jahren. Bereits nach zwei Jahren leitet der Vatikan den Seligsprechungsprozess ein. Normalerweise geschieht das frühestens fünf Jahre nach dem Tod eines Menschen. Doch Papst Johannes Paul II. folgt dem vielfach vorgetragenen Wunsch der Öffentlichkeit und beschleunigt den Vorgang.

Am 19. Oktober 2003 spricht Papst Johannes Paul II. Mutter Teresa selig. Auch Pater Leo Maasburg war an der Seeligsprechung beteiligt: "Ich glaube, dass auch in der Öffentlichkeit und auch in der Kirche, die Tiefe der Heiligkeit noch gar nicht erfasst worden ist. Das wird in den nächsten hunderten Jahren hervorkommen. Ich glaube sie ist eine Jahrtausendheilige, die vergleichbar ist vielleicht mit dem Heiligen Benedikt oder Franz von Assisi, also in diesen Kategorien. Also keineswegs eine Heilige unter vielen."


   
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